Auf einen Tag im Lager freuen sich alle Jungs immer ganz besoders. Einen Tag lang geht es in den Wald und es werden den ganzen Tag nur Jungs-Sachen gemacht, wenn es wieder BOYSDAY heißt. Die Mädchen müssen zuhause bleiben und machen ihren eigenen Girlsday. Nach dem Frühstück wurden schnellstmöglich wanderfestes Schuhwerk und Klamotten angezogen, denn echten Jungs sind die normalen Wanderwege zu langweilig. Lieber geht es querfeldein über Stock und Stein, mal mitten durch den Wald mal über freie Wiesen. Steigungen von bis zu 60% zehrten an den Kräften, aber niemand wollte aufgeben. Nach 2 Stunden wurde ein guter Platz für die Mittagspause gefunden, an der man ein sicheres Feuer entzünden konnte. Also hieß es für alle Jungs erstmal: Ab in den Wald, Feuerholz suchen! Dies war gar nicht so einfach, da es in den Vorwochen häufig geregnet hatte und der Waldboden feucht war. Dann ergriff Lagerleiter Bänt die Initiative, rannte in den Wald und schubste kurzerhand einen ganzen Baum um. Damit war genug Holz gefunden um eine ordentliches Feuer zu entfachen. Offensichtlich hatten einige Kinder schon erfahrungen mit Feuern, die Flammen wurden ohne große der Leiter zum lodern gebracht.
Währendessen fand sich eine Gruppe von 5 Jungs zusammen um im Wald an dem kleinen Bach einen Staudamm zu errichten, der auch schon bald enorme Wassermengen führte.
Ihr Klettertalent konnten die Jungs auf einem gespannten Hochseil unter beweis stellen. Über einen reißenden Fluss und tiefe Wälder hinweg musste die Balance auf dem Seil gehalten werden. Einige entgingen nur knapp dem Absturz und konnten sich nur mit Mühe wieder hochziehen. Jan lernte beim überqueren auf Zeit, dass es manchmal besser ist, etwas langsamer zu machen. Beim überrennen der Strecke trat er ein ums andere Mal ins Leere und konnte sich nur mit Mühe festhalten. Als besonders Talentierter Kletterer erwies sich Marco, der auf dem Hochseil besser vorwärts kam als auf den gepflasterten Gehwegen.
Nach soviel Action war den meisten Jungs langsam nach Essen zumute.
Hausmeister Erwin hatte extra für den Boysday 2 Tage an der Hennetalsperre verbracht um dort genügend Forellen zu angeln, um die ganze hungrige Jungenbande satt zu bekommen. Als Beilage gab es die von Gärtner Kokos mit Liebe angepflanzten Kartoffeln. Die Kartoffeln wurden in Alufolie gewickelt in die heiße Glut gelegt, damit sie gut durchgaren. Die Forellen wurden auf dem mitgebrachten Grillrost gebraten. Nach einer halben Stunde waren das Essen fertig und jeder holte sich seine Portion ab.
Eine unheimliche Stille machte sich während der Mahlzeit breit. 40 Jungs auf einem Haufen und trotzdem war es so leise, dass man die Vögel zwitschern hören konnte. Das erlebt man wahrlich nicht häufig.
Nach dem Essen wurde noch einige Zeit lang weitergespielt, bis es am späten Nachmittag hieß: Platz aufräumen und aufstellen zum Heimweg. Eifrig räumten die Jungs jeden Schnipsel Müll zusammen und versammelten sich anschließend um die ehemalige Kochstelle zum traditionellen Feuerauspinkeln.
Der Heimweg führe die Jungs wieder mal durch dichte Wälder und freie Wiesen, bis man abends erschöpft aber Glücklich an der Schützenhalle zurück war.